Pünktlich um 17:00 Uhr beginnt am Dienstag (06.02.2024) um 17:00 h nach der Abnahme der Fahrzeuge beim TÜV Süd der Prolog rund um die mittelalterliche Kleinstadt. Knapp 100 Kilometer stehen auf dem Programm, eine Durchfahrtskontrolle in Weikersheim und drei Gleichmäßigkeitsprüfungen (GLP) bilden den Auftakt und sie dienen gleichzeitig für den letzten Funktionstest für Mensch und Maschine. Die Wertung erfolgt separat, sollte es also größere Pannen geben, schlagen diese für die Gesamtwertung noch nicht ins Gewicht. Für sofortige Entspannung sorgt dann der Welcome-Abend inklusive Fahrerbriefing in der Reichsstadthalle von Rothenburg ob der Tauber.
Noch spannender wird es dann am Mittwoch, wenn die Mannschaften ab 07:30 Uhr auf die Strecke in Richtung erstem Etappenziel Freiburg geschickt werden. Die ersten 200 Kilometer führen südlich um Stuttgart herum zu einer ebenfalls neuen Mittagspause nach Gutach im Schwarzwald. Die Etappe ist zwar etwas länger, als die bei vorherigen AvD-Histo-Monte-Ausgaben, dafür tauchen Fahrer und Beifahrer aber schon vor der verdienten Stärkung tief in den Schwarzwald ein.
Vor der Übernachtung im Dorint Hotel in Freiburg geht es über zwei neue Prüfungen in Richtung Kandel, der deutschen Ausgabe des berühmt berüchtigten Col de Turini. Für Abwechslung ist auch hier gesorgt, erstmal wird der über 1200 Meter hohe Pass in die Gegenrichtung befahren.
Und damit die schnelle Folge der diesjährigen Highlights nicht abreißt, geht es gleich am Morgen des nächsten Tages über die ehemalige Bergrennstrecke Schauinsland. Wenn die Temperaturen passen und der Winter Einzug gehalten hat, darf man spätestens hier mit Schnee rechnen.
Bewährt einfach und unkompliziert bleibt die Einreise in die Schweiz. Wie in den Vorjahren dürfen die Teilnehmer der AvD-Histo-Monte über die ansonsten gesperrte Rheinbrücke bei Rheinfelden rollen, der Tourismus auf der Schweizer Seite wartet dazu mit einem kleinen Gruß auf die Mannschaften. „Eine andere Streckenführung durch das Elsass haben wir uns angesehen, aber die behördlichen Hürden sind noch immer zu hoch, das Risiko, nur auf Hauptstraßen fahren zu dürfen, macht keinen Sinn“, so Orga-Chef Peter Göbel.
Also fährt der Tross über eine landschaftlich tolle Route zum noch viel schöneren Kaffee-Stopp nach Saint Ursanne. Der mittelalterliche Ort an der Doubs ist noch immer mit einer stattlichen Mauer umgeben, im Restaurant de la Couronne gibt es nicht nur einen weiteren Stempel in die Bordkarten der Teams, sondern auch guten Kaffee.
Denn wenige Kilometer hinter St. Ursanne geht es nach Frankreich und Sekunden später beginnt auch schon die erste GLP auf dem Weg zur Pause in Malbuisson am Lac de Saint-Point. Von dort geht es nach typisch französischer Küche weiter in Richtung Aix-les-Bains. Wer sich in diesem Zusammenhang fragt, warum diese beiden Stationen schon lange zur AvD-Histo-Monte gehören: Im Winter sind größere Restaurants oft geschlossen, in Skigebieten ist man für eine einzige Übernachtung kaum willkommen. Und in der ohnehin dünn besiedelten Region gibt es wenige bis keine Alternativen.
Dafür ist die Landschaft einsam genug für grandiose Prüfungen, wie zum Beispiel die über den Col de Menthières. Im Winter wird nur sparsam geräumt, weil es von der anderen Seite eine großzügige Anfahrt ins gleichnamige Skigebiet gibt.
Neurungen gibt es dafür in Aix-les-Bains. Bewährt gut und einladend ist der Zielempfang vor dem Rathaus des einst mondänen Kurortes am Lac du Bourget. Nach sieben Jahren wieder im Programm ist dagegen die Auftaktprüfung des vierten Fahrtages über den Mont Revard. Hier spielten sich Mitte der 80er Jahre echte Dramen ab, als Walter Röhrl mit dem Audi Quattro gegen Teamkollege Stig Blomqvist kämpfte. Der Deutsche Rallye-Weltmeister kassierte auf frisch verschneiter Piste ordentlich Sekunden auf den Schweden, bis durch einen Zufall herauskam, dass dieser kurz vor dem Ablauf seiner Servicezeit die Reifen noch einmal wechseln ließ. Röhrl kochte erst vor Wut, dann kochte er den Schweden ab. Am Ende gewann der gebürtige Regensburger 1984 (und damit vor genau 40 Jahren) seine vierte Rallye Monte Carlo.
Zurück zur historischen AvD-Histo-Monte. Die folgt auch nach dem Mont Revard den Fußstapfen der Rallye Monte Carlo, bis zur Pause sind alle Prüfungen aktuelle oder ehemalige Wertungsprüfungen des WM-Laufes. Es folgen Abstecher in die nicht nur landschaftlich sehenswerte Chartreuse. Nach der Umfahrung von Grenoble geht es über völlig neue Abschnitte in Richtung Lac de Serre Ponçon und dem Mittagsziel in Crots. Eine dieser Passagen führt um den Lac du Sautet, dort kämpften auch Ogier und Loeb vor wenigen Jahren noch um Sekunden und Zehntel.
Ebenso spannend bleibt die Nachmittagsetappe nach dem türkisblauen Lac der Serre Ponçon. Erstmals geht es über den Col de Garcinets in Richtung Digne und weiter zum nächsten Highlight. Der Grand Canyon du Verdon wird südlich durchfahren, bevor die Teams nach einer unwirklich wirkenden Prüfung durch einen Truppenübungsplatz bei einbrechender Dunkelheit das Mittelmeer in Cannes-Mandelieu erreichen.
Vollkommen neu präsentiert sich auch der letzte Fahrtag am Samstag. Erstmals geht es nicht über eine längere Überführungsetappe in Richtung Monte Carlo, sondern auf schnellstem Wege in der Berge. Einsam wird es bereits nach 10 Minuten, originale WP liegen dennoch vor den Teams. Und was für welche. Eine der bekanntesten Monte Carlo-Abschnitte führte schon vor 40 Jahren über den Col de Bleine und von dort direkt in die legendäre Schlucht von Aiglun, von der es auch Bilder von Röhrl und Co in Gruppe-B Autos gibt.
Zwar gehörte die Clue d’Aiglun schon bei der letzten AvD-Histo-Monte zur Route, allerdings erlebten nur die ersten Teams diese bei einbrechender Dunkelheit, alle anderen tasteten sich mit verkrampftem Scheinwerferlicht durch eine ordentliche Nebelsuppe. Sollte am Morgen die Sonne in das einsame Tal scheinen, dürften die Fotografen hier die besten Bilder von den Teilnehmern machen können.
Nach der Kurbelei am Lenkrad dürfen sich Fahrer und Beifahrer im Var-Tal auf der Route Napoléon für einen Moment ausruhen, bevor sie nahe Nizza in Richtung Berg der Berge abbiegen. Keine Sorge, der Mount Everest ist noch immer in Nepal, das Monument für Rallye-Fans heißt Col de Turini. Nach der Abstinenz bei der letzten Ausgabe hat die AvD-Histo Monte die berühmteste aller Passstraßen wieder im Programm. Und nicht nur das. Im Restaurant Les Trois Vallées wartet Wirtin Laetitia bereits mit dem letzten guten Mittagessen und dem noch legendäreren Blaubeerkuchen auch die hungrigen Teilnehmer.
Danach können die Mannschaften schon fast entspannen, zwei knackige Prüfungen warten noch, dann rollen die Old- und Youngtimer nach fast 2000 Kilometer in das Gewimmel im mondänen Monte Carlo.
Den letzten Programmpunkt sollen und dürfen die Teilnehmer der 24. AvD-Histo-Monte-Ausgabe nur noch genießen. Im Hotel Pullman in Cannes-Mandelieu findet die Gala samt Siegerehrung statt. In den vergangenen Jahren haben die ehemaligen Rallye-Weltmeister Miki Biasion, Ari Vatanen und natürlich auch Walter Röhrl die Pokale an die Sieger übergeben. „Und wir geben uns auch hier noch einmal alle Mühe, damit auch die 24. Ausgabe bei den Teams in bester Erinnerung bleibt“, verspricht die Orga-Mannschaft.
Zur weiteren Einstimmung auf den mittlerweile selbst zum Klassiker gewordenen Winter-Oldtimer-Rallye gibt es unter dem Menüpunkt wichtige Dokumente >> die aktuelle Gesamt-Streckenübersicht sowie diverse andere Dokumente, die zum Beispiel für Service-Mannschaften oder bei der Anreise zum Start in Rothenburg mit einem Hänger wichtig sind.
Weitere Infos gibt es unter:
Link: Streckenübersichtskarte >>
Link zur Nennung >>
Link: wichtige Dokumente >>
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Einige Strecken-Highlights der 24. AvD-Histo-Monte 2024