03.01.2017 – 25 aufregende Jahre: Die AvD-Histo-Monte begann 1993 als Beiwerk zur modernen „Monte“ und entwickelte sich zur größten Winterrallyes Deutschlands. In diesem Vierteljahrhundert ging es jedoch nicht nur bergauf, die Geschichte der AvD-Histo-Monte bietet so viele Höhen und Tiefen wie die atemberaubende Fahrt durch die französischen Seealpen an sich.
1993: Startschuss als Lückenfüller
Mehr als 80 Jahre nach ihrer Gründung begann die Rallye Monte Carlo noch immer mit der traditionellen Sternfahrt, die sportlich jedoch schon lange keine Bedeutung mehr hatte. Um mehr Zuschauer zum deutschen Startort Bad Homburg zu locken, kam der Automobilclub von Deutschland in Person von Peer Günther 1993 auf eine Idee: Zusätzlich zu den aktuellen Rallyeautos – darunter der Mitsubishi Lancer von Werksfahrer Armin Schwarz – sollten etwa 50 historische Wagen über die Startrampe rollen. Die Oldtimer fuhren auf den rund 20 Kilometer entfernten „Großen Feldberg“ und absolvierten dort eine Sollzeitprüfung, ehe sie zum Casino von Bad Homburg zurückkehrten. Ein Sieger wurde zwar nicht gekürt, mit dem zweimaligen Monte-Sieger Erik Carlsson auf Saab 96 war jedoch schon beim Debüt ein prominenter Fahrer mit von der Partie.
1994-1997: Die Idee wächst, aber nur deutschlandweit
Die Geburtsstunde der AvD-Histo-Monte war ein voller Erfolg – und so stellte der AvD in den Folgejahren immer größere Veranstaltungen auf die Beine. Statt der Mini-Schleife durch den Taunus führte die Rallye auf wechselnden Routen durch den Südwesten Deutschlands. Die Start- und Zielorte lauteten Bad Homburg, Pirmasens, Stuttgart und Freiburg.
1998-2003: Auf geht’s nach Monaco
Just in dem Jahr, als der Veranstalter der regulären Monte die traditionelle Sternfahrt abschaffte, wagte sich die AvD-Histo-Monte erstmals ins Fürstentum von Monaco. 1998 führte die Oldtimerrallye vom Nürburgring bis an die Côte d’Azur und beinhaltete prestigeträchtige Strecken wie St. Bonnet le Froid, den Col de la Madone und natürlich den Col de Turini. Von 1998 bis 2003 erstreckte sich die Winterrallye fast immer über eine Woche, die Strecke betrug bis zu 2600 Kilometer. Die einzige Ausnahme bildete die AvD-Histo-Monte 2001, die in Saarbrücken endete. In jenem Jahr trug sich ein prominentes Duo in die Siegerlisten ein: Rad-Weltmeister Klaus-Peter Thaler und Rallye-Europameister Jochen Berger (damals Beifahrer von Walter Röhrl) gewannen die letzte „kurze“ AvD-Histo-Monte.
2006-2012: Neustart in privater Hand
Im Jahr 2003 beendete der Automobilclub von Deutschland die Organisation von Deutschlands größter und traditionsreichster Winterrallye für Oldtimer, zwei Jahre später nahm Manfred Triefenbach das Zepter in die Hand. Der Offenbacher organisierte die Veranstaltung privat, hielt den AvD aber als Namensgeber und Partner im Boot. Nach seinem plötzlichen Tod im Jahr 2007 führte seine Frau Gabriele die AvD-Histo-Monte weiter. 2008 und 2009 eroberte mit dem siebenfachen Deutschen Rallye-Meister Matthias Kahle erneut ein „Promi“ die oberste Stufe des Treppchens. 2013 und 2014 musste Triefenbach die AvD-Histo-Monte aufgrund von Schwierigkeiten bei der Genehmigung absagen.
2015-2017: Rekord-Sieger sorgt für Comeback
Als Beifahrer dirigierte Peter Göbel seine Piloten zu sechs Gesamtsiegen bei AvD-Histo-Monte, 2015 holte der Sauerländer seine Lieblingsrallye in den Kalender zurück. Mit seiner Agentur Plusrallye übernahm Göbel die Namensrechte, holte sich den Franzosen Jean-Marc Bonnay für die Genehmigungen ins Boot und richtet die Oldtimer-Veranstaltung auf den Spuren der „Königin der Rallyes“ seitdem selbst aus. Mit viel Herzblut und Liebe zum Detail hievten Göbel und Co. die AvD-Histo-Monte in neue Höhen. 2016 und 2017 erzielte die Rallyeleitung mit über 90 Anmeldungen jeweils neue Nennrekorde. Das bewährte Konzept hielt die Agentur Plusrallye bei: Die AvD-Histo-Monte wandelt an vier Tagen auf den Spuren der berühmtesten Rallye der Welt.
Bei ihrem silbernen Jubiläum ist die Winterrallye besser besetzt als je zuvor. Mit Rallye-Weltmeister Walter Röhrl, Motorrad-Weltmeister Esteve „Tito“ Rabat, dem siebenfachen Deutschen Rallye-Meister Matthias Kahle und Star-Kabarettist Urban Priol stehen gleich vier VIP-Fahrer in der Starterliste. Insgesamt nehmen 82 Autos von 19 Marken die Reise ans Mittelmeer auf sich, darunter auch Exoten von Oldsmobile, Maserati und Jaguar.
Über die AvD-Histo-Monte
Die AvD-Histo-Monte ist eine der anspruchsvollsten und faszinierendsten Gleichmäßigkeitsrallyes Europas. Die viertägige Reise in den Hafen von Monaco ist den früheren Sternfahrten der Rallye Monte Carlo nachempfunden. Die Teilnehmer absolvieren rund 1.800 Kilometer auf wunderschönen Straßen und werden durch bekannte Sonderprüfungen oder die typischen Monte-Bedingungen mit Eis, Schnee, Regen und Sonnenschein immer wieder daran erinnert, dass sie auf den Spuren der „Mutter aller Rallyes“ wandeln. Startberechtigt sind bei der AvD-Histo-Monte alle Oldtimer und Youngtimer bis Baujahr 1995. Die 1993 gegründete Gleichmäßigkeitsrallye feiert 2017 ihr 25-jähriges Bestehen.