Beachten Sie im Starterfeld doch auch einmal die Startnummern 4 und 5: der weiße Porsche 356 A (Baujahr 1959) von Markus Schrammen und Christian Roegels sowie der silberne 356 A (Baujahr 1957) von Ewald und Gabi Sprey. Sie zeigen die Anfänge der Porsche-Geschichte.
Als selbstständiger Automobilhersteller wurde Porsche erst 1947 im österreichischen Exil gegründet. Seit 1931 bestand ein unabhängiges Konstruktionsbüro in Stuttgart, das 1944, zu bombendrohenden Kriegszeiten, nach Kärnten ins Gebirge ausgelagert wurde. Dort, in Gmünd, wurden die ersten Porsche in einer Holzbaracke als Eigenkonstruktion von Hand aus Aluminium gedengelt. Die laufende Konstruktionsnummer lautete 356.
Zurück in Stuttgart wurde der 356 ab 1950 aus Stahlblech in Serie gefertigt. Der 1959er 356 A von Schrammen/Roegels ist diesem Urtypus äußerlich noch sehr ähnlich. Im selben Jahr wurde die Karosserie jedoch für den wichtigen Markt in Amerika als „Typ 356 B“ sehr deutlich mit hochgelegten Stoßfängern und Scheinwerfern verändert und den damals neuen Sicherheitsbestimmungen in den Staaten angepasst. Zwei dieser B-Typen sowie ein 356 C sind übrigens auch bei der AvD-Histo-Monte am Start.
Der Motorsport liegt all diesen Modellen praktisch in den Genen. Porsches erster internationaler Paukenschlag war 1951 ein Klassensieg mit knapp 1200 Kubikzentimetern bei den 24 Stunden von Le Mans. Ein 20. Platz im Gesamtklassement mit einem aerodynamisch verbesserten 356 SL aus Aluminium, noch aus österreichischer Produktion, gefertigt in Handarbeit. Bis heute folgten 18 Gesamtsiege an den Ufern der Sarthe, um hier die Geschichte zu vervollständigen.
Aber zurück zum Rallye-Sport: Nach dem Erfolg in Le Mans fürchtete man in Frankreich wohl auch einen Sieg bei der Rallye Monte Carlo. So wurde 1952 das Reglement derart ausgerichtet, dass der Porsche 356 wegen baulicher Abweichungen mit so vielen Strafpunkten auf die Reise ging, dass ein Sieg unmöglich wurde.
Aber die Stuttgarter waren auf Dauer nicht aufzuhalten, obwohl doch einige Jahre ins Land gehen mussten. 1958 siegte Paul Ernst Strähle im 356 Carrera bei der Rallye Lüttich-Rom-Lüttich, das Team Hans Joachim Walter/Max Nathan wurde Zweiter bei der Rallye Akropolis 1959. Walter wurde schließlich 1961 Rallye-Europameister, ebenfalls auf Porsche 356 Carrera.
Für den ersten Triumph bei der Rallye Monte Carlo musste aber erst der 911 erscheinen: 1968 gab es einen Porsche-Doppelsieg mit Vic Elford und Pauli Toivonen an der Spitze. Solch ein Ur-Elfer ist natürlich auch im Starterfeld zu finden – genau wie zahlreiche modernere 911-Versionen sowie fast alle Transaxle-Modelle.