AvD-Histo-Monte, Tag 3: Von Col zu Col

Seit 1911 bilden die französischen Alpen das Herzstück der Rallye Monte Carlo – und genau auf diesen Pfaden findet die dritte Etappe der 19. AvD-Histo-Monte statt. Die Teilnehmer erwarten kurvige Bergstraßen, auf denen schon so manche Legende geschrieben wurde, und eine Premiere.

Col de Coucheron, Col de Carri, Col de la Chau, Col de St. Barnabé – die Liste der „Cols“, die am dritten Tag der AvD-Histo-Monte 2015 zu bewältigen sind, ließe sich noch um einige klangvolle Namen fortsetzen. Die Etappe von Aix-les-Bains an die Mittelmeerküste gleicht einer nie enden wollenden Achterbahnfahrt. Links, rechts, hoch, runter – am dritten Tag der Oldtimerrallye geht es selten geradeaus daher.

Für den gemeinen Autofahrer mag sich das nach harter Arbeit anhören, für den Rallyefahrer bedeutet es hingegen absoluten Hochgenuss. Und es wird schnell klar, warum die „Monte“ die größte und bekannteste Rallye der Welt ist. Die Bergsträßchen in den französischen Alpen sind wie fürs Rallyefahren gemacht und wären sicher auch ohne Eis und Schnee eine Herausforderung. Doch erst die im Februar zu erwartenden winterliche Bedingungen werden für das echte Monte-Feeling sorgen.

Bei so viel Lenkradakrobatik ist der Mittagsstopp im Restaurant „La Magnanerie“ kurz hinter Sisteron eine willkommene Abwechslung. Der mehrfach ausgezeichnete „Chef de la Cuisine“ Stéphan Paroche wird uns hier am Tor zur Provence empfangen und ein paar kulinarische Köstlichkeiten zaubern.

Das größte landschaftliche Highlight am Histo-Monte-Samstag wartet direkt nach der Pause: die von unzähligen Fotos bekannte „Schlucht von Aiglun“, wo die Straße regelrecht in den Berg geschlagen wurde. Links die kahle Felswand, rechts der steile Abhang. Wer hier aussteigt, hört nur das Rauschen des kleinen Flusses, der gefühlte 200 Meter unter einem verläuft – oder das sanfte Blubbern eines Porsche-, BMW- oder Alfa-Motors in einem der zwei kurzen Tunnel.

Abends gibt es dann eine echte Premiere: Erstmals in knapp 20 Jahren AvD-Histo-Monte werden wir unsere Zelte in der Küstenstadt Nizza aufschlagen. Der Parc Fermé wird auf der „Promenade de Anglaise“ aufgebaut, die Autos parken also direkt neben dem Mittelmeer. „Das ist der schönste Parc Fermé in der Geschichte der Histo-Monte“, verspricht Rallyeleiter Peter Göbel. Genächtigt wird in nur wenige hundert Meter entfernten Hotel Le Méridien.

Im Gegensatz zu den Vorjahren ist der Samstagabend dieses Mal ebenfalls Teil des offiziellen Programms. Im Hotel Le Méridien wird der Tag mit einem lockeren Abendessen und kleinen aber feinen Leckereien und dem ein oder anderen Glas Wein beendet, natürlich mit direktem Blick auf das Mittelmeer.

In der Theorie ist das große Ziel, der Hafen von Monte Carlo, von Nizza nur noch eine 30-minütige Autobahnfahrt entfernt. In der Praxis erwartet die Teilnehmer aber noch ein großartiger Rallye-Sonntag mit einem Mittagsstopp am heiligsten aller Orte. Mehr zum Finaltag der 19. AvD-Histo-Monte 2015 erfahren Sie in unserem nächsten Newsletter in der kommenden Woche.

Text: Sebastian Klein