Der Termin steht: die 24. AvD-Histo-Monte findet vom 06.-11. Februar 2024 statt

Die 24. Ausgabe des Winter-Klassikers hat einen Termin. Gestartet wird Anfang Februar dann zum dritten Mal in einer passenden Kulissen, die mittelalterliche Kleinstadt Rothenburg ob der Tauber ist wieder Gastgeber für die maximal 90 zugelassenen Fahrzeuge. Erneut dürfen die Old- und Youngtimer für die Startaufstellung auf dem historischen Marktplatz parken.

Zugelassen sind dabei Fahrzeuge bis inklusive Baujahr 1995. „Uns erreichen derzeit schon sehr viele Anfragen zur kommenden Tour gen Monaco“, so Peter Göbel, der mit seiner Plusrallye-Mannschaft dann schon zum sechsten Mal verantwortlich ist für die gesamte Organisation von Deutschlands größter Winter-Oldtimer-Veranstaltung.

Exklusiver Anblick: nur in besonderen Ausnahmefällen dürfen Fahrzeuge den historischen Marktplatz von Rothenburg ob der Tauber befahren. Die AvD-Histo-Monte ist eine solche Ausnahme, vor dem Start am Dienstagabend dürfen sich alle zugelassenen Oldtimer hier zur Startaufstellung versammeln.

Vor dem obligatorischen Auftakt-Prolog am Dienstagnachmittag, 06.02.2024 geht es für die Mannschaften zuerst zur Dokumenten- und dann zur technischen Abnahme. Gegen 17 Uhr möchte Oberbürgermeister Dr. Markus Naser dann den Startschuss für die 24. AvD-Histo-Monte geben. Auf einer ersten Schleife rund um Rothenburg müssen auch die ersten Gleichmäßigkeits-Prüfungen absolviert werden. „Allerdings zählen diese zu einer eigenen Wertung“, so die Orga-Mannschaft. „Damit wollen wir den Teams nach der Winterpause die Chance geben, sich erst einmal wieder mit den Aufgaben und dem Auto vertraut zu machen.“ Größere Ausrutscher sorgen also nicht gleich dafür, dass man sich nach Tag 1 abgeschlagen im hinteren Klassement wiederfindet.

Auf die große Reise in Richtung Monte Carlo geht es dann am Mittwochmorgen. Das erste Etappenziel heißt am Abend Freiburg. Das dortige Dorint-Hotel liegt etwas abseits der Stadt und ist damit der ideale Standort für die Nacht und auch Ausgangspunkt für die Weiterreise. Welche Route man zwischen Rothenburg und Freiburg unter die Räder nehmen wird, ist noch geheim. Fest steht aber schon, dass es vor dem Etappenziel in den Schwarzwald geht, auf Strecken über 1000 Meter Meereshöhe gab es in den Vorjahren stets verschneite Straßen.

Auch die Schweiz gehört wieder zur Winter-Reise. Im historischen Ortskern von Saint Ursanne gibt es eine kleine Stärkung, dann warten die ersten Gleichmäßigkeitsprüfungen in Frankreich auf die Teams.

Nach Freiburg geht es in Richtung Schweizer Grenze, davor aber nochmal für einen Moment hoch hinaus, neben der ehemaligen Schauinland-Bergrennstrecke plant man einen weiteren hoch gelegenen Pass ins Roadbook aufzunehmen.

Durch die Schweiz führt dann der Transfer der Teams in Richtung Saint Ursanne. Das durch das gleichnamige Bergrennen bekannte Örtchen begrüßt die Teams mit einem kleinen Halt und gutem Kaffee. Wenig später passieren die Mannschaften die Grenze zu Frankreich, dann beginnt auch schon die ersten knifflige Gleichmäßigkeitsprüfung.

Nach einigen bekannten und ebenso völlig neuen Passagen geht es zur Rast an den Lac de Saint-Point. Das Hotel „Le Lac“ bietet nicht nur ausreichend viele Parkplätze für die verdiente Pause, wenige Häuser in dieser Region können überhaupt so viele Gäste in Ihren Räumlichkeiten begrüßen.

Noch sind die Berge nur im Hintergrund zu erkennen. Doch spätestens im Schwarzwald wird es deutlich hügeliger, die Gipfel liegen über der magischen 1000 Meter-Marke und in spätestens in den französischen Seealpen schlägt das Rallye-Herz hoch, wenn sich schmale Pisten gewagt durch Felsschluchten winden.

Nach dem Stopp am See werden die Pisten anspruchsvoller und die Kurven mehr. Das heute Ziel lautet – wie in den Vorjahren und passend für die legendäre Rallye Monte Carlo – Aix-les-Bains. Im noblen Casino unweit des Hotels präsentieren die Macher nicht nur das verdiente Abendessen, sondern auch die Ergebnisse des Tages. „Spätestens hier stellen viele Teams fest, wie anstrengend diese Tour sein kann“, so Peter Göbel. „Doch der nächste Tag entschädigt fast immer für alle bisherigen Strapazen, schließlich geht es am vierten Tag bis ans Mittelmeer.“

Und der Weg dorthin startet gleich mit einem fulminanten Auftakt. Nach einigen Jahren Abstinenz geht es über den legendären Mont Revard oberhalb von Aix-les-Bains. Walter Röhrl hat an diese Prüfung viele Erinnerungen, als er im Jahr 1984 mit dem allradgetriebenen Audi hier unschöne Überraschungen erlebte. Im Jahr 2017 kam Röhrl bei der AvD-Histo-Monte noch einmal zurück zum Mont Revard, wieder mit einem Audi Quattro, dafür jedoch mit bester Laune auf einer frisch verschneiten Piste. Seinem damaligen Beifahrer wird immer noch nachgesagt, dass er das begeisterte Grinsen bis heute nicht verloren hat.

Walter Röhrl ist in seinem Element. In der Nacht hatte leichter Schneefall die Strecke in ein Märchen für Rallye-Fans verwandelt. Röhrl wusste, wo die Fotografin steht und ließ den Quattro auch zur Freude seines Beifahrers quer durch diese Serpentine auf dem Weg zum Mont Revard.

Doch damit nicht genug. Zwischen Aix-les-Bains und dem Tagesziel in Cannes-Mandelieu liegen die vielleicht schönsten Kilometer der 24. AvD-Histo-Monte. Es geht durch die Chartreuse, entlang des Lac du Sautet und zur Pause an den Lac de Serre Ponçon. Wer glaubt, dass es bei den vielen Seen keine Berge auf der Route gibt, irrt gewaltig. Fast alle Strecken wurden bei vergangenen Ausgaben der Rallye Monte Carlo schon unter die Räder genommen. Man wandelt also wahrhaftig auf den zum Teil frischen Spuren der Rallye Monte Carlo, einige Passagen gehören noch immer zur aktuellen Monte.

Wer gegen Abend noch nicht genug hat von schönen und zum Teil atemberaubenden Straßen, darf sich auf den Grand Canyon du Verdon freuen. Nach ein paar Jahren Pause geht es bei der AvD-Histo-Monte wieder durch die wilde Schlucht östlich des Verdon-Sees, beste Fotos und eine grandiose Aussicht sind garantiert.

Und wenn es dann dunkel geworden ist, liegen die schönsten Passagen hinter den Teams. Eine letzte Prüfung führt durch einen Truppenübungsplatz, dann endlich sollte der salzige Duft des Mittelmeeres zu spüren sein. Die Übernachtung im Hotel Pullman Casino Royal direkt am Meer könnte nicht besser sein, die Fahrzeuge dürfen sich wenige Meter davon entfernt auf einem eigenen Parkplatz erholen, für die Teams endet der Abend mit dem Wellenrauschen des Meeres und einer kleinen Stärkung. Vorbei ist die AvD-Histo-Monte damit aber noch nicht.

Vollkommen neu beginnt nämlich der fünfte und letzte Fahrtag. Wenige Meter nach dem Restart geht es ansatzlos in die Berge, „auf eine Autobahn-Überführung in Richtung Osten verzichten wir diesmal, dafür haben wir ganz andere Prüfungen in völlig neuer Kombination im Roadbook“, so die Routenplaner.

Spektakulärer geht es kaum: am letzten Tag geht es für die Teams auch durch die Schlucht von Aiglun. Auf kaim einem Teilstück windet sich das schmale Asphaltband derart wild durch Tunnel und entlang senkrechter Felsen, wie hier.

Und weil man eben auf den Spuren der Rallye Monte Carlo wandelt, geht es gleich richtig los. Der Col de Bleine gehört schon seit vielen Jahren zum Inventar des WM-Laufes, die Piste über den 1439 m hohen Pass führt in weiten Teilen entlang der Schattenseite, Schnee und Eis kostete hier schon vielen WM-Stars die Führung. Die Serpentinenstraße endet schließlich an einer T-Kreuzung, fährt man dort nach rechts, geht es in Richtung Aiglun.

Und spätestens hier sollten alle einmal gewesen sein, die sich für die Monte interessieren. An kaum einer anderen Stelle windet sich die Straße so spektakulär durch die Felsen, wie in der gleichnamigen Clue d’Aiglun. Hier war die AvD-Histo-Monte zwar auch bei der letzten Ausgabe unterwegs, allerdings für fast alle Teams bei dunkler Nacht. „Im Idealfall haben die Mannschaften und unsere Fotografen dann hier ihren Spaß, wenn die ersten Sonnenstrahlen in die Schlucht scheinen“, so Peter Göbel.

Der Berg der Berge: Für Bergsteiger ist es der Mount Everest, für die Rallye Monte Carlo und die AvD-Histo-Monte ganz klar der Col de Turini. Keine Strecke in der gesamten Rallye-WM ist so bekannt, wie die Straße auf den 1607 m hohen Pass. Im Hotel Les Trois Valleés bereitet Wirtin Laetita dann das Mittagessen für die Teilnehmer vor, fast eine Stunde dürfen sich Fahrer und Beifahrer ausruhen.

Nach Aiglun ist dann aber schon vor dem Turini. Nach zwei Jahren Mittagspause in Italien heißt das letzte Pausen-Restaurant im Jahr 2024 wieder „Les Trois Valleés“. Bei Wirtin Laetitia dürfen sich die Mannschaften (… auch mit dem weltweit besten Blaubeerkuchen …) noch einmal stärken, bevor es wieder ins Tal geht. Der legendäre Col de Turini ist bei der aktuellen Monte immer noch ebenso im Programm, wie bei vielen Ausfahrten von Motorsport- und Auto-Clubs. Kein Wunder also, dass der „Turini“ bei der Auf- und Abfahrt im kommenden Jahr als Prüfung unter die Räder genommen wird.

Das willkommene Ziel erreichen die Teilnehmer der 24. Ausgabe nach einem letzten Hügel. Kurz hinter Sospel geht es noch einmal für weinige Kilometer durch die Berge der französischen Seealpen, dann endlich tauchen die weißen Luxusjachten im Hafen von Monaco auf. Die Teilnehmer werden – typisch für die Monte – direkt im Hafen von Monaco abgewunken. Unmittelbar am Meer und mit bestem Blick auf die Hochhäuser der Stadt dürfen sich Fahrer und Beifahrer endlich mit einem kleinen Getränk für einen Moment ausruhen. Erst dann geht es zurück nach Cannes ins Hotel zur feierlichen Abendveranstaltung, auf der die Preise und Pokale an die Sieger übergeben werden.

In den Genuss kam nur ein Team: Walter Röhrl startete am letzten Tag der AvD-Histo-Monte 2022 als Überraschungsgast in einem historischen Porsche. Als „sein“ Audi Quattro ins Ziel kam, schwenkte der zweifache Weltmeister höchstpersönlich die Flagge für den Audi Quattro von Walter Münch und Thomas Roth.

„Aktuell sind wir mit den Streckenplanungen für die Schweiz und Frankreich schon so gut wie fertig“, erklärt Peter Göbel. Das Genehmigungsverfahren in Frankreich hat es in sich, daher wollen wir den Behörden so viel Zeit wie möglich geben für die Bearbeitung. Die Erstellung des üblichen Karten-Roadbooks beginnt aber erst nach der Sauerland-Klassik Anfang Oktober. Die Schwester-Veranstaltung der AvD-Histo-Monte hat aktuell oberste Priorität, wenn wir diese Ende September hoffentlich erfolgreich absolviert haben, geht es sofort los in Richtung Frankreich.“

Die Nennung für die 24. AvD-Histo-Monte soll – wie üblich – am 1. September starten, als Nennschluss hat Plusrallye den 10. Dezember festgelegt. „Damit können wir allen Teilnehmern für bessere Planungen noch vor Weihnachten die Bestätigungen verschicken“, so Peter Göbel.


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(Anmerkung der Redaktion: schauen Sie sich die beiden Episoden von Car-Throttle an, in kaum einer anderen Reportage wird die AvD-Histo-Monte besser wiedergegeben)

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